Lehrer | Fachkombination |
Herr Festerling |
Latein, Geschichte |
Frau Dr. Merfeld |
Latein, Geschichte |
Herr Mülverstedt |
Latein, Geografie, Geschichte |
Etwas Latein, das jeder entziffern kann:
"Ohne dich ist alles doof"
Idem et docenti et discenti debet esse propositum: ut ille prodesse velit, hic proficere.
(Lehrer und Schüler müssen dasselbe Ziel vor Augen haben: dabei muss der eine fördern, der andere etwas erreichen wollen.)
(Seneca, ep. mor. 108,3)
Latein - eine Studienvoraussetzung
Das Fach Latein fördert die allgemeine Studierfähigkeit. Im Vordergrund steht dabei die Kompetenzvermittlung, d.h. insbesondere die Ausbildung der allgemeinen Sprachkompetenz.
Der Umgang mit der lateinischen Sprache ermöglicht ein besseres Textverständnis, erweitert die Lesekompetenz und führt zu einem bewussteren Umgang mit der Muttersprache.
Kenntnisse der lateinischen Sprache als Fundamentalsprache der Wissenschaft erleichtert die Aneignung der Fachterminologie verschiedener wissenschaftlicher Disziplinen, da ihre Begriffe von ihren lateinischen Ursprüngen erschlossen werden können.
Das Latinum ist an vielen Universitäten Voraussetzung für das Studium verschiedener Fächer. Das betrifft vor allem die romanischen Sprachen, aber auch Geschichte, Theologie, Archäologie, Philosophie und andere. Diese Studienvoraussetzung kann zwar noch an der Universitäten in besonderen Kursen nachgeholt werden, führt aber in der Regel zu einer Verlängerung des Studiums.
Am Börde-Gymnasium Wanzleben kann das Fach Latein als Wahlpflichtkurs in der Klassenstufe 9 belegt werden.
Folgende Abschlüsse können erworben werden:
- kleines Latinum: Belegung des Faches Latein von der 9. bis 11. Klassenstufe; dabei mind. 10 NP. in zwei aufeinanderfolgenden Kurshalbjahren, davon wiederum mind. 5 NP. im späteren Khj.
- Latinum: Belegung des Faches Latein von der 9. bis 12. Klassenstufe; dabei mind. 10 NP. im 3. und 4. Khj., davon wiederum mind. 5 NP. im 4. Khj.
- großes Latinum: Belegung des Faches Latein von der 9. bis 12. Klassenstufe; dabei mind. 10 NP. im 3. und 4. Khj., davon wiederum mind. 5 NP. im 4. Khj. und 20 NP. in Addition der Bewertung des 4. Khj, und des dreifach gewichteten Abiturwerts; Abiturprüfung auf erhöhtem Anforderungsniveau.
Latein – ein Fach für kluge Köpfchen
Das Fach Latein schult logisches Denken wie das Fach Mathematik, allerdings nicht mit Hilfe von Zahlen, sondern mittels Sprache. Der Unterricht findet auf Deutsch statt und sein Ziel ist es, einen lateinischen Originaltext ins Deutsche zu übersetzen.
Das Erschließen und Übersetzen lateinischer Sätze erfordern Denkoperationen wie Identifizieren, Analysieren und Synthetisieren und sind damit eine optimale Übung und Vorbereitung auf wissenschaftliches Arbeiten, bei dem genau diese Qualifikationen gefragt sind.
Latein – die Basissprache Europas
Auch wenn Latein als „tote Sprache“ gilt, lebt es in zahlreichen europäischen Fremdsprachen weiter. Die sog. romanischen Sprachen Italienisch, Französisch, Spanisch, Portugiesisch und Rumänisch – aber z.T. Englisch und Deutsch – haben lateinische Ursprünge. Dies bezieht sich nicht nur auf das Vokabular, sondern auch auf grammatische Strukturen. Der Lateinunterricht legt damit die entscheidende Grundlage für das Erlernen moderner Fremdsprachen.
Latein bildet nicht nur die sprachliche, sondern auch die geistige und kulturelle Grundlage Europas. Wenn wir heute auf der Suche nach einer Identität innerhalb Europas sind, dann müssen wir eigentlich nur zu unseren gemeinsamen Wurzeln zurückkehren.
Latein – ein humanistisches Fach
In seinem Aufsatz über die Bedeutung der Begriffe Humanismus und humanitas fordert Wilfried Stroh die Vereinigung von sprachlich-geistiger Bildung und Mitmenschlichkeit. Wenn man humanitas von humanus „menschlich“ bzw. homo „Mensch“ ableite, lasse sich diese doppelte Bedeutung leicht erklären. Denn Mitmenschlichkeit, Solidarität hätten in der Antike ebenso zum Wesen des Menschen gehört wie die höhere Geistesbildung. (W. Stroh, Von der humanitaszum Humanismus, Forum Classicum 3/2008, S. 158-164, eine Hörversion dieses Vortrags in lateinischer Sprache unter links))
Beide Grundpfeiler von Bildung lassen sich im Lateinunterricht in besondere Maße verwirklichen. Denn der Dialog mit der Vergangenheit schärft den Blick für die Gegenwart. Der Vergleich von Antike und Gegenwart führt zur Auseinandersetzung mit den eigenen Werten, fördert Toleranz und kulturelle Offenheit, bietet Identifikationsmöglichkeiten.
Buchtipps und Links für Wissbegierige
W. Stroh, De origine vocum 'humanitatis' et 'humanismi'". Video-Aufzeichnung eines Vortrags gehalten beim Kongress "Omnium gentium conventus de humanitate nostra aetate restituenda", Neapel, 15.-22.7.2007, jetzt veröffentlicht bei YouTube – Kanal von vivariumnovum, http://www.youtube.com/watch?v=wQbsB4zp_d0